Evaluation unerwünschter Ereignisse im Zusammenhang mit der stationären Akutversorgung in der Schweiz

Kontext

Die Eidgenössische Qualitätskommission (EQK) hat Unisanté mit der Leitung der Studie SafeCare Switzerland beauftragt, im Anschluss an eine Projektausschreibung im Jahr 2024. Dieses Mandat stützt sich auf Artikel 58c des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) sowie auf die Bundesstrategie 2025–2028 zur Weiterentwicklung der Qualität der Gesundheitsversorgung.

Eine Premiere in der Schweiz. Die Studie untersucht, wie häufig unerwünschte Ereignisse in Schweizer Spitälern und Kliniken auftreten – also gesundheitliche Probleme, die durch die medizinische Behandlung verursacht werden und nicht durch die Krankheit selbst.

Ein innovativer Ansatz. Im Unterschied zu bestehenden Indikatoren (PSI, CIRS, elektronische Daten) ermöglicht der Praxisansatz von SafeCare Switzerland die Erfassung bislang ungemeldeter Fälle und liefert dadurch ein vollständigeres Bild der Patientensicherheit.

Eine Lücke schließen. Während viele Länder solche Daten bereits systematisch erheben, hinkt die Schweiz hinterher – ein Rückstand, den die WHO, die OECD und der Wissenschaftliche Beirat zum KVG hervorgehoben haben. SafeCare Switzerland schließt diese Lücke und stellt ein wichtiges Instrument dar, um die Patientensicherheit zu stärken, die Gesundheitsfachpersonen zu unterstützen und die Effizienz des Gesundheitssystems zu verbessern.

Ziele

Die Studie SafeCare Switzerland stützt sich auf eine solide und international anerkannte Methodik: die Harvard Medical Practice Study (Bates DW et al., N Engl J Med. 2023). Konkret basiert sie auf einer retrospektiven manuellen Analyse einer zufälligen Stichprobe von im Jahr 2023 hospitalisierten Patientendossiers, die aus einem repräsentativen Panel von Schweizer Spitälern und Kliniken stammen.

  1. Zum ersten Mal auf nationaler Ebene wird die Studie detaillierte Indikatoren zur Häufigkeit, Art, Schwere und Vermeidbarkeit von UE im stationären Bereich liefern.
  2. Neben der Erfassung der UE sammelt die Studie auch Rückmeldungen der teilnehmenden Einrichtungen, um die notwendigen Bedingungen für die Reproduzierbarkeit und die Nutzung dieser Messungen auf Bundes-, Kantons- und Spitalebene besser zu verstehen. Ziel ist es, konkrete Instrumente bereitzustellen, um die Qualität der Versorgung zu verbessern und die Patientensicherheit zu stärken.
  3. Über die akutsomatische Versorgung hinaus plant SafeCare Switzerland eine Erweiterung des Projekts, um die gewonnenen Erkenntnisse auf andere Versorgungskontexte zu übertragen: die Langzeitpflege, die Rehabilitation und die ambulante Versorgung.

Unterlagen

Team

Team

Dr Marie-Annick Le Pogam

Unisanté, University of Lausanne 
Studienleiterin 

Prof Alessandro Ceschi

Ente Ospedaliero Cantonale (EOC) 
Mitglied der Kerngruppe 

Prof David Schwappach

Institute of Social and Preventive Medicine (ISPM), University of Bern 
Mitglied der Kerngruppe 

Project Team (Unisanté)

Veronica Petrencu, PhD

Unisanté 
Projektleiterin 

Eugénie Collaud

Unisanté 
Wissenschaftliche Mitarbeiterin 

Anuschka Arni

Unisanté 
Wissenschaftliche Mitarbeiterin 

Flor Lora

Unisanté 
Projektassistentin 

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